Vom Volkslied zum selbst getexteten Schlager

Er könnte das Markenzeichen sein: sein Feuerwehrhelm. In seiner Freizeit tourt Dieter Mandel durch den Sektor mit eigenen Liedern aus dem Genre deutscher Schlager/Pop-Songs. Seine dienstlichen Aufgaben sind das Retten, Schützen und Bergen als Feuerwehrmann. Seine Fans sagen, das passt gut!

Dieter Mandel bei seinem jüngsten Auftritt. Er hat sein Publikum ganz schnell im Griff.

Zuletzt auch in Jüchen.

 

Von Andree Hauschild Jüchen.

Die Gesangs-Auftritte beschränken sich nicht nur auf Rommerskirchen und den Rest der „Rüben-Riviera“, sondern reichen weit über Nordrhein-Westfalen hinaus, zuletzt im „Bolero“ in Jüchen. Seine Songs werden in einigen Internetradios, beispielsweise „schlagerinferno. de“, gespielt, zu den Künstlerstammtischen/ Künstlertreffs wird er regelmäßig eingeladen. Wer ihn zum ersten Mal leibhaftig erlebt, wie er salopp gekleidet mit Jeans, T-Shirt und Blazer die Bühne entert, staunt nicht schlecht, wie schnell er das Publikum begeistert. Der Sonnyboy schnappt sich das Mikrofon, nickt dem DJ ein „los“ zu und steigt gleich mit dem ersten sicher gesungenen Ton ein. Die Halb-Playback-Musik hat er mitgebracht; es sind Mini-Discs, die beim Abspielen nicht leicht aus der Spur geraten können. Alles ist selbst komponiert und getextet, die Songs haben einen raschen Erkennungswert, schon den zweiten Refrain singt das Publikum freudig mit.

Bahnt sich eine Künstlerkarriere an? „Nein, nein“, beschwichtigt Dieter Mandel, „ich bleibe im Hauptberuf Feuerwehrmann. Außerdem bin ich nicht mehr der Jüngste“, ulkt der 40-Jährige aus Nettesheim. Das Musizieren liegt in der Familie, seine Oma spielt Zither, er und seine Brüder lernten Akkordeon spielen. Weil er wenig Disziplin beim Musikunterricht zeigte, bekam er die rote Karte gezeigt und wurde freigestellt. Als 14-Jähriger startete er noch mal von vorne, besorgte sich Noten und Zubehör und brachte sich „Quetsche“ selbst bei. Auf diese Art und Weise funktionierte sein musikalischer Werdegang viel besser. Es gab später Konzerte, wo er, seine Brüder und die Oma, in Rommerskirchen auftraten mit Volksliedern wie „Und in dem Schneegebirge“, „Kein schöner Land“ oder auch „Am Brunnen vor dem Tore“. „Es hat Spaß gemacht“, erinnert er sich gerne daran.

Sein musikalischer Weg änderte sich mit Eintritt in die Freiwillige Jugendfeuerwehr Rommerskirchen. Als Ausgleich zur harten Ausbildung gründete er mit zwei Gleichaltrigen die Tanz-Musik- Band „Die kleinen Schläuchel’sche“. Künftig spielten die drei Jung- Musiker auf Feuerwehrfesten solche Evergreens wie „Sommernacht in Rom“. „Wir hatten einen Namen und die Leute kannten uns – zumindest in Rommerskirchen“, scherzt Dieter Mandel. Als sich die Nachwuchsband auflöste, nutzte er die Zeit, sich das Gitarre spielen beizubringen und eigene Lieder zu texten und zu komponieren.

Seinen ersten Song widmete er seiner Frau Andrea „Ein Lied für Dich“, im großen Repertoire sein erfolgreichster Schlager. Jetzt ist seine Tochter Alina (7) an der Reihe, für die er ein Lied komponiert hat. Es heißt „Eine Weltreise“. „Mein Sohn Alexander (11) steht volle Pulle auf "AC/DC", für den kann ich nichts mehr schreiben, ohne ihn zu blamieren“, resigniert er lachend.

Wer den singenden Feuerwehrmann live erleben möchte, findet auf seiner Homepage unter www.dieter-mandel.de Auftritt- Termine und Songs zum Hören. Zuletzt gab er einen beeindruckenden Gastauftritt im Tanzlokal „Bolero“ in Jüchen. Dieter Mandels großer Traum ist eine Platzierung in der WDR4 Playlist. Der Top-Hit könnte heißen: „Von null auf eins mit 112“.

Quelle: Topkurier, 31.12.2009